Wohnen am Park

In der von der modernen stadt ausgelobten Mehrfachbeauftragung überzeugten ASTOC Architects and Planners (Köln) in Zusammenarbeit mit urbane gestalt Johannes Böttger Landschaftsarchitekten mit einem Entwurf, dessen besondere Qualitäten auch aus der Schnittstelle zwischen Stadt und Park generiert wurden. So erscheinen die acht viergeschossigen Baukörper an der Josefine-Clouth-Straße als eine kompakte gestalterische Einheit, augenfällige Elemente, wie die an den Ecken aus der strengen Kubatur geschnittenen Balkone wiederholen sich und werden zu einem besonderen Kennzeichen mit hohem Wiedererkennungswert. Auch über die Ziegelfassaden – ein Zitat der historischen Industriearchitektur- gelingt es den Planern Einheit in Vielfalt herzustellen und jedem Haus einen eigenen Farbton der gemeinsamen orange-roten Palette zuzuweisen. Zwischen den beiden Baufeldern von Clouth.eins liegt die fußläufige Wegeverbindung aus Nippes durch das Quartier in den Park. So lag es nahe, die Durchlässigkeit innerhalb der einzelnen Baufelder zu reduzieren und dort jeweils einen von drei Häusern umstandenen Hof auszubilden, der sich straßenseitig mit einer weichen Kante öffnet. Ein Sockel fasst Häuser und Hof zu lesbaren Einheiten zusammen und unterscheidet öffentliche und private Freibereiche.

INFOBOX
Bauherr
moderne stadt
ArchitekturASTOC – Architects and Planners, Köln
Freiräumeurbane gestalt Johannes Böttger Landschaftsarchitekten, Köln
FertigstellungDezember 2015
Nutzung 92 Eigentumswohnungen
Größe Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen
AdresseJosefine-Clouth-Straße 9-21
Kautschukstraße 1+3
Seekablestraße 26+28
50733 Köln-Nippes
FotografPaul Ott

Nach dem Nippeser Mauerfall

Clouth.eins liegt am östlichen Rand des Clouth-Quartiers, dort wo Fabrik und Park – getrennt durch eine hohe Mauer – über Jahrzehnte Rücken an Rücken gestanden haben. Fabrik und Mauer gibt es nun nicht mehr, an ihrer Stelle stehen nun die acht Punkthäuser, die, wie im städtebaulichen Rahmenplan vorgesehen, als durchlässige Membran geplant sind, um auch die Bauten in der zweiten und dritten Reihe an der privilegierten Lage am Johannes-Giesberts-Park teilhaben zu lassen.

Das Clouth-Quartier entsteht mitten in Nippes, einem gewachsenen und lebendigen Stadtteil direkt an der Grenze zu Innenstadt. Nicht als eine Insel gedacht, sondern mit dem deutlichen Wunsch einer Vernetzung mit seinem Umfeld geplant. So nutzt das Quartier die vielfältige Nahversorgungsstruktur an der Neusser Straße, die von einer wachsenden Zahl traditioneller, lokaler und junger Läden, Manufakturen und Cafés in den Seitenstraßen auf charmante Weise ergänzt wird. Im engeren Umkreis gibt es zahlreichen Bildungs-, Sport- und Freizeitangebote, in der direkten Nachbarschaft sogar zwei Kindertagesstätten. Über die Innere Kanalstraße sind die Autobahnen A1, A3 und A4 in kürzester Zeit erreichbar. Die Straßenbahnlinien 12, 15 und 16 sind nur wenige Gehminuten entfernt.

Die sorgsam angelegten Freiräume bilden das grüne Gerüst für ein lebenswertes Stadtquartier. Das Herzstück, der große, grüne Quartiersplatz an der Halle 17 bietet vielfältige Spiel- und Bewegungsangebote für Klein und Groß. An dieser Stelle entsteht mit der Durchwegung, die Teil des Rad- und Fußwegs zwischen Blücherstraße und Johannes-Giesberts-Park ist, auf ganz informelle Weise ein Ort der Begegnung. So rücken Nippes und Riehl an dieser Stelle endlich zusammen, denn auch Riehl bietet mit dem Zoo und der Flora und der Lage am Rhein attraktive Ziele in nächster Nähe.

Das Clouth-Quartier

Fast 140 Jahre schrieb die von Franz Clouth gegründete Rheinische Gummiwarenfabrik Kölner Industriegeschichte, bevor die Produktion 2005 stillgelegt wurde. Und plötzlich war es still auf dem Firmengelände, das wie eine Stadt in der Stadt mitten in Nippes über Jahrzehnte ein Eigenleben geführt hatte. Nun entwickelt die moderne stadt das 14,5 Hektar große ehemalige Industriegelände, um daraus ein neues, wertvolles Stück Stadt zu machen: das Clouth-Quartier. Bis Ende 2018 entstehen hier 1000 Wohnungen in anspruchsvollen Neubauten und außergewöhnlichen Industriedenkmälern, frei finanziert, öffentlich gefördert oder von Baugruppen geplant.

Ateliers, Räume für kreative Berufe, Gastronomie und attraktive Freiflächen lassen hier ein lebendiges Quartier entstehen, das sich auf selbstverständliche Weise mit seiner Nachbarschaft vernetzt.
Wer eine der 92 Eigentumswohnungen von Clouth.eins erworben hat, wird als einer der Quartier-Pioniere in diese kleine Baugeschichte eingehen. Denn während auf dem größten Teil des Geländes noch geplant, gebaggert und gebaut wird, wird hier seit Weihnachten 2015 schon gewohnt.

Die zwei bis fünf Zimmer großen Wohnungen sind mit hochwertigen Materialien ausgestattet, verfügen über Tageslichtbäder, sowie einen Balkon oder im Erdgeschoss über einen privaten Garten mit Terrasse. Sie sind außer über das großzügige Treppenhaus mit einem Aufzug erschlossen, der auch die jeweils unter den Häusern liegende Tiefgarage erreicht.

Unterschiede gibt es hier nur in der Ausrichtung, so dass die Eigentümer sich für den Blick in den Park, auf das Quartier oder in ihren Hof entscheiden konnten. Die Gärten und Höfe sind begrünt, die Straßenfront baumbestanden, so dass sie einen einladenden Rahmen für die in die Gestaltung der Freiflächen integrierten Bänke und Kinderspielflächen bilden, informelle Treffpunkte, die zu Begegnung und Austausch einladen.

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